Die Ästhetik glänzenden Edelmetalls fasziniert seit Jahrtausenden. Beschichtungen aus Blattgold veredeln die vielfältigsten Formen und Materialien, von flächigen Schreinen bis zu filigranen Schnitzereien. Die Geschichte des Blattgolds beginnt vermutlich vor 5.000 Jahren in Indien. Von dort aus gelangte es nach Ägypten, Griechenland und verbreitete sich weiter.

Schon die ägyptischen Pharaonen ließen damit unter anderem Grabbeigaben verzieren – wie Bahren, Särge, Throne oder Statuen. Goldschläger stellten die Blättchen in mühevoller Tradition mit Schlaghämmern her. Inzwischen haben Maschinen und Elektronik in die Werkstätten Einzug gehalten. Doch zur hauchdünnen Vollendung ist weiterhin Handarbeit gefragt. Die Rezepturen der Legierung bestimmen die Färbungen und Sorten des Blattgolds. Zum Einsatz kommen vor allem Gold, Silber, Kupfer, aber ebenso Platin und Palladium. Je nach Legierung und Materialdicke kann mit einem Gramm Feingold etwa ein halber Quadratmeter vergoldet werden.

Der Text stammt aus dem Projekt eines Showrooms für das Unternehmen Oerlikon Balzers. Oberthema: Beschichtungen. Am Konzept der Ausstellung sowie der Umsetzung – Texte für die Ausstellungsstelen – habe ich entscheidend mitgearbeitet.

Abbildung: Entwurf Oerlikon-Showroom (Rainer Mietsch).



Ähnliche Beiträge

Vierhornkäfer: Erfolgskonzept der Evolution

Wehrhaft und durch einen stabilen Panzer gut geschützt: Der männliche Vierhornkäfer (Chalcosoma caucasus) ist ein Erfolgskonzept der Evolution. Seine Vorfahren lebten bereits vor knapp 300 Millionen Jahren auf der Erde. weiterlesen

Feder: Erfolgskonzept seit etwa 150 000 000 Jahren

Fluggerät, Wärmedämmung, Wasserschutz, Tarnung oder imponierender Schmuck - Federn sind eine multifunktionale "Erfindung". Eines der ältesten bekannten Exemplare zählt etwa 150 Millionen Jahre. Die historische Feder gehörte vermutlich einem gefiederten weiterlesen

Schmetterling: Prachtvoll seit etwa 250 000 000 Jahren

Ein prachtvolles Farbkonzept entfaltet der Atlasspinner (Attacus atlas). Mit bis zu 30 Zentimetern Flügelspannweite gehört er zu den größten Schmetterlingen der Welt - einer Spezies, die in ihrer bunten Vielfalt weiterlesen

Quantenwelt – Schaufenster der Forschung

Frieren wie ein Stern? Die am 12. September 2020 eröffnete Sonderausstellung „SCHAUFENSTER DER FORSCHUNG: Quantenmaterialien – der Vorstoß in neue Dimensionen“ in den Technischen Sammlungen Dresden lädt zum spielerischen Entdecken, weiterlesen